Kantonale Spitalplanungen und Spitallisten in der Schweiz - Theoretische Grundlagen, praktisches Vorgehen und beobachtete Wirkungen

Ortrud Biersack

 

Die vorliegende Arbeit untersucht, ob sich der im schweizerischen Krankenversicherungsgesetz mit Artikel 39 formulierte Auftrag an die Kantone, eine Spitalplanung und Spitalliste zu erstellen für die Redimensionierung und die nachhaltige Kostendämpfung im schweizerischen Spitalsektor bewährt hat. Eine Bettenkapazitätsplanung ist nur dann kostenwirksam, wenn es zu Spitalschliessungen kommt. Die Kantone haben jedoch wenig Anreiz, den gesetzlichen Auftrag der Spitalplanung und -liste restriktiv durchzuführen. Würde der tiefste kantonale Bedarfswerte oder ausländische Werte zur Anwendung kommen, würden beträchtlich mehr Überkapazitäten resultieren als derzeitig identifiziert. Die angestrebte Kapazitätsreduktion entspricht weitgehend nur einer Fortsetzung des im Gefolge des medizinisch-technischen Fortschritts zu beobachtenden Bettenabbaus der letzten Jahre. Schätzungsweise wurden in der ersten Vollzugsrunde der kantonalen Spitalplanungen nur ca. 2,5% der insgesamt in der Schweiz vorhandenen Akutkapazitäten durch Betriebsschliessungen abgebaut. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass sich das Instrument der kantonalen Spitalplanung und -liste aufgrund spezifischen Politikversagens als wenig kostenwirksam erwiesen hat.

Anzahl Seiten | 262
Abteilung/Forschungsstelle | Gesundheitsökonomie und Sozialpolitik
Jahr | 2006
Preis | EUR 39.00
Bezugsquelle | Verlag im Internet GmbH, Berlin | ISBN: 3-86624-034-1