Universitäre Ausbildung und Arbeitsmarktbedürfnisse im digitalen Zeitalter

In den kommenden Jahren wird die Digitalisierung in der Schweiz und anderen industrialisierten Ländern erhebliche Verschiebungen in der Nachfrage nach Qualifikationen und Arbeit hervorrufen. Dies kann in einigen Berufen zu einem Arbeitskräftemangel bzw. –überangebot führen, sowie Qualifikationsmissverhältnisse innerhalb der Berufe verursachen. Das Ausmass möglicher Diskrepanzen wird entscheidend davon abhängen, wie das Arbeitskräfteangebot auf diese Entwicklungen reagiert. Berufseinsteiger spielen in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle, da sie ihre Bildungs- und Berufsentscheidungen an die Veränderungen am Arbeitsmarkt anpassen können. Während Unternehmen relativ leicht auf die veränderten Bedürfnisse reagieren können, in dem sie ihr Ausbildungsplatz-Angebot adjustieren, ist es für sie bedeutend schwieriger, die Bildungs- und Berufswahl von Studienanfängern an Universitäten zu beeinflussen. Daher ist es besonders wichtig zu verstehen, ob und wie Studierende auf die sich durch die Digitalisierung verändernden Arbeitsanforderungen reagieren.

Das Projekt will unter anderem die folgenden Fragen beantworten: Inwiefern kennen die Studierenden die durch die Digitalisierung hervorgerufenen Veränderungen in den Anforderungen und Arbeitsmarktchancen in verschiedenen Berufen? Reagieren sie in ihren studienbezogenen und beruflichen Entscheidungen auf diese Veränderungen und wenn ja, wie? Was sind die Folgen für die Arbeitsmarktergebnisse der UniversitätsabsolventInnen? Trägt ein an die technologischen Entwicklungen angepasstes Lehrangebot dazu bei, den beruflichen Erfolg der Absolventen zu verbessern?

Zur Beantwortung dieser Fragen wird eine umfassende Panel-Umfrage mit den Studierenden und AbsolventInnen der Universität Basel durchgeführt. In wiederholten Onlinebefragungen während und nach dem Studium werden dabei Informationen zu möglichen Determinanten der Berufswahl und zu realisierten Arbeitsmarktergebnissen erhoben. In Zusammenarbeit mit dem Studiendekanat werden die erhobenen Daten ausserdem in anonymisierter Form mit den Lehrveranstaltungsdaten der Studierenden verknüpft. Der resultierende Datensatz ermöglicht die Beantwortung einer Vielzahl von Fragen im Zusammenhang mit den Bildungs- und Karriereentscheidungen der Studierenden sowie ihrem Arbeitsmarkterfolg nach dem Abschluss. Auf der Basis der Studie können konkrete Massnahmen zur Verbesserung der universitären Ausbildung und des Berufserfolgs von HochschulabsolventInnen abgeleitet werden.