Nutzung und Wirkungen von Zwischenverdiensten
Als Zwischenverdienste (ZV) werden sämtliche Einkommen aus Erwerbstätigkeit bezeichnet, die Arbeitslose während eines Anspruchs auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung (ALV) erzielen. Ist das erzielte Einkommen geringer als die zustehende Arbeitslosenentschädigung, leistet die ALV für einen begrenzten Zeitraum Kompensationszahlungen. Im Idealfall fördern ZV durch die gewonnene Arbeitserfahrung und den direkten Kontakt mit möglichen Arbeitgebenden eine rasche und dauerhafte Wiedereingliederung der Stellensuchenden. Gleichzeitig besteht die Gefahr von negativen längerfristigen Auswirkungen auf die Erwerbsverläufe ihrer Nutzer, wenn diese in schlechter bezahlte Stellen oder instabile Beschäftigungsverhältnisse gedrängt werden. In dieser Studie wird die Nutzung von ZV sowie deren Wirkungen auf die Erwerbsverläufe ihrer Nutzer für den Zeitraum Januar 2002 bis Dezember 2016 untersucht. Die Studie zeigt, das ZV im Durchschnitt positiv auf die Beschäftigungsaussichten ihrer Nutzer wirken. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, sich vom RAV in eine reguläre Stelle abzumelden, sie verkürzen die Arbeitslosigkeit, führen zu stabileren Erwerbsverläufen und verbessern die Einkommenssituation ihrer Nutzer. Dadurch führen sie zu erheblichen Einsparungen in der ALV. Zudem profitieren von den Einkommensverbesserungen über höhere Einnahmen auch die Steuer- und Sozialversicherungssysteme.
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