Erfahrungsbericht von Irina Schöpfer

Ich hatte das grosse Glück, meinen Erasmusaufenthalt in Barcelona an der Universität "Pompeu Fabra" zu verbringen. In Spanien hab ich zwei Trimester absolviert, was mir ermöglichte, von September 2011 bis April 2012 in der spannenden und lebendigen Stadt zu leben.

Den Austausch zähle ich zu den besten Erfahrungen meines Lebens. Ich habe in verschiedensten Bereichen viel gelernt und mich weiterentwickelt. Sicherlich war die Uni eine tolle Erfahrung und ein Kontrast zu dem schweizerischen Universitätssystem. Die Vorlesungen waren auf Anzahl Studenten beschränkt, aktive Mitarbeit und Präsenz wurde erwartet, Präsentationen und Gruppenarbeiten gehörten zum Universitätsalltag und die Endprüfung machte nur einen kleinen Teil der Endnote aus. Was mir besonders gut gefiel, war die persönliche Behandlung, die an der "Pompeu Fabra" als selbstverständlich galt. Die Studenten wurden von den Professoren wahrgenommen und erhielten persönlichen Rat sowie auch hilfreiche Anregungen. Vorlesungen konnte man auf Spanisch, Katalanisch und Englisch belegen.

Obwohl Barcelona nicht mein erster Auslandaufenthalt war und ich somit die internationale Atmosphäre bereits gut kenne, war ich überrascht von der in Barcelona. Ich lernte Leute aus der ganzen Welt kennen, die unglaublich offen waren und mit denen ich tiefe Freundschaften geknüpft habe. Ebenso konnte ich mich sehr gut unter den Katalanen integrieren: Spanisch sprach ich bereits vor meinem Erasmussemester fliessend, Katalanisch lernte ich zusätzlich an der Universität in Barcelona. Sehr zu empfehlen ist ein Sprachtandem. Wöchentlich traf ich mich mit einer gleichaltrigen Katalanin, die Deutsch lernen wollte. Aus anfänglichen Treffen zu rein sprachlichem Zweck wurden unsere Gespräche immer persönlicher, wir haben viel zusammen unternommen und sie wurde zu einer meiner besten katalanischen Freundinnen.

Gewohnt habe ich wahrhaftig in einer „auberge espagnole“. Wir waren zu siebt in einer alten, typischen Jugendstilwohnung im Herzen Barcelonas – eine bunte Mischung aus Spaniern, Südamerikanern, Italienern und mir. Ich war immer mit dem Fahrrad unterwegs, habe Sport gemacht, Tango getanzt und kulturell viel entdeckt. Obwohl die Universität zeitaufwendig war, kamen Reisen, Ausflüge, Sightseeing und das Nachtleben nicht zu kurz.

Ich würde die Erfahrung Erasmus in Barcelona jedem empfehlen, obwohl der Aufwand und das Organisatorische nicht zu unterschätzen ist. Barcelona - eine bezaubernde Stadt, die ich nie vergessen werde, in der ich unzählige positive Momente erleben durfte und Leuten aus aller Welt begegnet bin - eine Stadt, wo es zwischen der magischen Stimmung des Meeres auf dem hügeligen Montjuïc unendlich viel zu entdecken gibt...