FV-58 | Die Rolle von psychischen Faktoren, Erwartungshaltungen und Netzwerken für den Arbeitsmarkterfolg von Hochschulabsolventen

Prof. Dr. Conny Wunsch, Dr. Renate Strobl

 

Arbeitsmarktsökonomie

 

Ursprüngliche Forschungsfrage:
Zentraler Gegenstand des Projektes ist die Untersuchung des Einflusses verschiedener Faktoren auf den Arbeitsmarkterfolg – insbesondere den Berufseinstieg – von Hochschulabsolvierenden. Im Mittelpunkt steht dabei der Einfluss von psychischen Faktoren wie z.B. Selbstbewusstsein, von möglicherweise verzerrter Erwartungen z.B. bzgl. Lohn sowie von Netzwerken wie z.B. Alumnivereinigungen.

 

Ursprüngliches Ziel des Projektes:
Ziel ist zum einen, durch regelmässige Onlinebefragungen an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel erstmalig einen umfassenden Datensatz zu relevanten psychischen Faktoren, Erwartungshaltungen, individuellen Netzwerken und der Arbeitsmarktsituation von Hochschulabsolvierenden aufzubauen. Zum anderen soll durch randomisierte Interventionen ermöglicht werden kausale Effekte methodisch sauber zu messen. Hierzu ist geplant, im Anschluss an die Teilnahme an der Befragung randomisiert sogenannte Informationstreatments zu versenden. Diese sollen z.B. über die tatsächlichen Einstiegsgehälter oder Aufstiegschancen informieren.

Es ist darauf hinzuweisen, dass es sich – wie im Projektantrag ausgeführt – um ein längerfristiges Projekt handelt, für das das WWZ Forum eine Anschubfinanzierung für das 1. Jahr leistet. In diesem Jahr soll die erste Befragung vorbereitet werden und es sollen Drittmittel für die längerfristige Finanzierung akquiriert werden.

Bisher realisierte Schritte:
Bereits im Februar 2017 wurde der erste Drittmittelantrag eingereicht (kompetitive EU-Gelder), der jedoch das Erreichen der 2. Auswahlrunde knapp verfehlt hat. In diesen Antrag sind bereits wichtige Vorarbeiten für das Projekt eingeflossen wie Literaturzusammenfassung und -abgrenzung sowie Konkretisierung der zu erhebenden Daten, Informationstreatments und methodischen Vorgehensweise. Zunächst war geplant per 1. Oktober 2017 einen Drittmittelantrag beim SNF einzureichen. Aufgrund der neuen Regelungen war dies jedoch nicht möglich (max. ein Projekt pro Antragsteller; derzeit haben wir bereits ein SNF-Projekt, das seit 1.9.2017 läuft). Daher muss die Antragstellung auf voraussichtlich 1. Oktober 2018 verschoben werden, wobei der Antrag jedoch bereits grösstenteils fertiggestellt ist. Hierfür wurde das Befragungs- und methodische Konzept weiter ausgearbeitet und konkretisiert. Die Zwischenfinanzierung des Projekts (Post-doc-Stelle, Programmierung der Befragung) ab Januar 2018 bis mindestens Dezember 2018 konnte jedoch aus Mitteln der Professur zwischenzeitlich sichergestellt werden.

Gleichzeitig wurden Bemühungen gestartet, für dieses auch für die Universität Basel strategisch wichtige Projekt eine direkte Unterstützung durch das Rektorat zu erhalten. Hierfür wurde die Zielsetzung des Projekts erweitert um die Fragestellung, wie die Universität die Studierenden auf die sich ändernden Anforderungen des Arbeitsmarktes – insbesondere im Zusammenhang mit der Digitalisierung – vorbereiten kann. Dies erfordert auch, dass das Fragebogendesign angepasst werden muss, weshalb die Konzipierung der ersten Befragung noch nicht abgeschlossen ist.

Konkret wurden in einem ersten Schritt aus existierenden Befragungen bereits umfangreich getestete relevante Fragen zusammengestellt, die für die Studierendenbefragung übernommen werden können. Basierend darauf sowie auf Auswertungen der Hochschulabsolventenbefragung des BfS wird derzeit der Fragebogen finalisiert.

Darüber hinaus wurde ein methodisches Konzept zur Messung von Erwartungshaltungen und ihres Einflusses auf Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Berufseinstieg entwickelt. Des Weiteren wurden die notwendigen Kompetenzen zur Programmierung der Befragung aufgebaut. Hierbei kann auf eine von der Universität zur Verfügung gestellte und speziell auf die Bedürfnisse einer solchen Befragung zugeschnittene Software zurückgegriffen werden.

 

Noch zu realisierende Schritte:
Als nächste Schritte sind der Abschluss des Fragebogendesigns und der Konzipierung der Informationstreatments geplant. Anschliessend muss dies von der Ethikkommission geprüft und genehmigt werden. Danach kann die Programmierung erfolgen. Die erste Befragung an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wird für Sommer 2018 angestrebt. Anschliessend wird die Befragung jedes Semester wiederholt, wobei die Studierenden nach jeder Befragung randomisiert Informationstreatments erhalten. Zusätzlich werden Studierende, welche ihr Studium abgeschlossen und die Universität verlassen haben, bzgl. ihres Berufseinstiegs befragt. Bis Daten sinnvoll ausgewertet werden können, müssen mindestens zwei Befragungen erfolgt sein. Gleichzeitig soll die Befragung nach erfolgreichem Pilot an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät auf die gesamte Universität ausgeweitet werden.

 

Ev. Publikationen oder Konferenzbeiträge:
Noch keine.

 

Abschluss des Projekts:
Finanziert durch WWZ-Forum: 31. Dezember 2017
Zwischenfinanziert aus Mitteln der Professur Januar – Dezember 2018
Bei erfolgreicher Drittmittelfinanzierung ab Januar 2019: frühestens 2021