Perspektiven zur Erreichbarkeit Zürichs und der Schweiz - Auswirkungen verschiedener Entwicklungsszenarien für den Flughafen Zürich

Andreas Bleisch

Aufgabe der vorliegenden Studie ist die Beurteilung möglicher Entwicklungspfade des Flughafens Zürich aus Erreichbarkeitsgesichtspunkten. Dabei ist auf ein Modell abzustützen, welches die Erreichbarkeitsfrage auf die Anforderungen an regionale Standortqualität fokussiert.
Nicht behandelt wird die absolute Bedeutung von interkontinentaler und interregionaler Erreichbarkeit als Standortfaktoren. Das Interesse richtet sich in erster Linie auf den relativen Vergleich zwischen möglichen Entwicklungen und insbesondere auf das Benchmarking mit Konkurrenzstandorten.
Ausgehend vom aktuellen Basisjahre 2004 sollen mögliche Entwicklungspfade des Flughafens Zürich für den Zeitraum bis 2020 auf ihre Erreichbarkeitsimplikationen untersucht werden. In der Modellierung sind dabei Prognosen sowohl zur wirtschaftlichen wie auch zur verkehrlichen Entwicklung aufzubauen. Das Vorgehen richtet sich nach folgenden Hauptpunkten:
• Erläuterung der methodischen Ansätze und Erklärung der verwendeten Erreichbarkeitsindikatoren (Kapitel 2)
• Übersicht über die Entwicklung in den vergangenen drei Jahren (Kapitel 3)
• Festlegung der zu beurteilenden Entwicklungszustände des Flughafens Zürich (Szenarien) in Abstimmung mit dem Amt für Verkehr, Kanton Zürich (Kapitel 4)
• Modellierung der Szenarien aufgrund von Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie Ableitung der Verkehrsentwicklungspfade sowohl für den Flughafen Zürich wie auch für die Vergleichsflughäfen im Betrachtungszeitraum 2004 - 2020 (Kapitel 5)
• Berechnung der Erreichbarkeitsimplikationen für Zürich und andere Schweizer Regionalzentren im Vergleich mit europäischen Konkurrenzstandorten (Kapitel 6)
Die politische Diskussion dreht sich im Kanton Zürich im Kern um das wegen der einseitigen deutschen Verordnung geänderte Betriebsregime und dessen Auswirkungen auf den Fluglärm bzw. die Fluglärmverteilung. Wie die Betriebskonzepte letztlich auch immer aussehen, hat auf die Erreichbarkeit grundsätzlich keinen oder höchstens einen marginalen Einfluss, indem allenfalls aufwändigere und längere Wege im Endanflug und auf den Rollwegen zurückgelegt werden müssen. Die Untersuchung wird sich deshalb nicht mit den möglichen An- und Abflugsregimen beschäftigen und sich somit auch nicht zu ihnen äussern.
Seit geraumer Zeit stehen, nicht zuletzt wegen der Uneinigkeit bei der Lärmverteilungsfrage, zunehmend Forderungen nach einer Begrenzung des gesamten Luftverkehrsvolumens im Raum. In diesem Zusammenhang hat sich die Bezeichnung ''Plafonierung'' behauptet. Da die heute gültige gesetzliche Definition eines Lärmgrenzwertes die Betroffenen teilweise nicht befriedigt, beziehen sich die Plafonierungsideen in der Regel auf Luftverkehrsbewegungen, sogenannte Air Traffic Movements (ATM). Starts und Landungen zählen dabei jeweils als einzelne Bewegungen. Wird das Luftverkehrsvolumen am Flughafen Zürich beschränkt, so kann dies sehr wohl Auswirkungen auf die Erreichbarkeit haben. Mögliche Plafonierungen stehen deshalb im Vordergrund der folgenden Analysen.

Anzahl Seiten | 79
Jahr | 2004
Preis | CHF 52.00