Eine Untersuchung der Effizienz öffentlicher Leistungen der Schweizer Kantone und Gemeinden

Simeon Hofmänner

Der Fokus dieser Untersuchung liegt auf einer interkantonalen Analyse des Einflusses von unterschiedlichen Kostenstrukturen der Kantone und Gemeinden auf die Ausgaben. Dabei soll festgestellt werden in welchen Kantonen, in welchen Ausgabenbereichen und in welchem Ausmass Ineffizienzen existieren.

Aufgrund der schlechten Entwicklung der öffentlichen Finanzen der Kantone und Gemeinden führen fast alle Kantone Reformen durch, um die Effizienz der öffentlichen Hand zu steigern. Das wichtigste Reforminstrument ist dabei New Public Management. Zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist Benchmarking, um von den Besten zu lernen. Auf Kantonsebene sind jedoch nach Kenntnis des Autors bisher keine Benchmarkings durchgeführt worden. Die Resultate dieser Arbeit können deshalb als ersten Schritt in diese Richtung genutzt werden. Zudem kann für jeden Kanton festgestellt werden, in welchen Bereichen die grössten Effizienzverbesserungen möglich sind.

Der Analyseteil untersucht die Ausgabenbereiche Gesundheit, Soziale Wohlfahrt, Bildung, Verkehr, Öffentliche Sicherheit und Kultur. Die Höhe der Pro-Kopf-Ausgaben unterscheidet sich zwischen den Kantonen deutlich. Es gibt jedoch kantonale Charakteristika, die unterschiedliche Ausgaben rechtfertigen, da sie "extern" gegeben sind und von den Kantonen nicht oder nur begrenzt beeinflusst werden können. In dieser Arbeit werden deshalb die Ausgaben um externe Faktoren bereinigt, um in einem nächsten Schritt korrigierte Werte miteinander zu vergleichen. Diese korrigierten Ausgaben werden dann mit einem "erwarteten" Wert verglichen, um zu sehen, ob der Kanton in einem Bereich über- oder unterdurchschnittlich effizient operiert. Weiter wird analysiert, ob ein Ost-West-Gefälle sowie ein Stadt-Land-Gefälle festgestellt werden kann. Beides sind Schlagworte, die zur Erklärung von hohen öffentlichen Ausgaben verwendet werden.

Die Studie kommt zu mehreren Schlussfolgerungen: Erstens ist ein grosser Teil der Ausgabenunterschiede durch kantonale Charakteristika begründet. Zweitens hat jeder Kanton Bereiche, in denen ineffizient gearbeitet wird. Somit sind für jeden Kanton Effizienzverbesserungen möglich - und aufgrund der Finanzlage auch notwendig. Die Resultate weisen darauf hin, dass ein grosses Einsparpotenzial vorhanden ist, welches sich jedoch von Kanton zu Kanton und von Ausgabenbereich zu Ausgabenbereich stark unterscheidet. Drittens lässt sich, nachdem die Ausgaben um externe Faktoren korrigiert wurden, weder ein Stadt-Land-, noch ein Ost-West-Gefälle statistisch nachweisen.

Anzahl Seiten | 63
Jahr | 2006
Preis | CHF 35.00