Gottfried Bombachs Lebenswerk im Rückblick auf den 100. Geburtstag und das 10. Todesjahr
Veranstaltung in der Lessingstadt Kamenz anlässlich des 100. Geburtstags und des 10. Todesjahres des Gelehrten
Aus Anlass des 100. Geburtstages von Professor Gottfried Bombach hat die Lessing-Stadt Kamenz Prof. em. Dr. Silvio Borner zu einem Festvortrag eingeladen.
Professor Borner besichtigte bei dieser Gelegenheit auch das Geburtshaus und die Schule, die Gottfried Bombach besuchte und beschritt zudem die 2016 nach Bombach benannte Strasse.
"Was Bombachs Einzigartigkeit ausmachte, war im Gegensatz zu anderen Grössen seiner Zeit weder eine enge Spezialisierung noch eine Beschränkung auf die reine Theorie. Im Gegenteil, sein Werk zeichnet sich aus durch eine Vielseitigkeit in der thematischen Fokussierung, eine Verknüpfung von theoretischer mit empirischer Forschung und – dies vor allem – durch eine Anwendung der theoretischen Modelle wie auch der statistischen Methoden auf wirtschafts- und gesellschaftspolitische Probleme.", so skizziert Professor Borner den Gelehrten Gottfried Bombach.
Silvio Borner sieht viele Ansichten des 2010 verstorbenen Gottfried Bombach als sehr relevant für heutige Entwicklungen an. In seiner Rede schreibt Professor Borner weiter: "Bombach beklagt ausdrücklich die «Kühnheit und Leichtfertigkeit beim Umgang mit dynamischen Modellen» und stellt sich eingangs die auch heute wieder zentrale politische Frage: «Kann es legitim sein, dass der Wissenschaftler vor bestimmten, gefährlichen Entwicklungen warnt, und zwar betont als Wissenschaftler unter Berufung auf wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse, auch wenn diese sichere Basis noch gar nicht vorhanden ist»?
Vorbildlich waren für Prof. em. Silvio Borner auch der Führungsstil und Bombachs Nachwuchsförderung. Auf die Frage, so Borner, «Wie hast Du so viele Doktoranden und Professoren hervorgebracht»?, war seine erste und nicht sehr originelle Antwort: «Du musst die Gescheitesten auswählen». Aber dann kam der zweite Teil: «Und dann musst Du sie machen lassen!»