Newsletter #2 | 21.05.2024

Die Summer School der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät bringt jedes Jahr ein Dutzend international renommierte Professorinnen und Professoren nach Basel. Sie bietet den Studierenden eine einzigartige Möglichkeit sich differenziert mit den Herausforderungen und Chancen von globaler Wirtschaft und Politik auseinanderzusetzen.

Rolf Weder

Prof. Dr. Rolf Weder, Direktor Summerschool

Professor Weder, vor wenigen Wochen sind Sie mit einer ausgewählten Gruppe Masterstudierender und Doktorierender im Rahmen der Summer School in die USA gereist. Was genau geschieht im US-Seminar der Sommer School? Und was macht dieses Format so attraktiv für unsere Studierenden?  Das US-Seminar ist ein Highlight! Dies aus drei Gründen. Erstens erleben die Studierenden aus Basel die USA hautnah, indem wir in Washington und New York mit Expertinnen und Repräsentanten von Institutionen wie zum Beispiel dem Währungsfonds, der Weltbank, dem Fed, der Brookings Institution oder auch der Schweizer Botschaft über aktuelle Entwicklungen diskutieren können. Zweitens erlaubt dieses Seminar einen intensiven Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die alle Masterstudierende an unserer Fakultät sind – dazu kommen noch ausgewählte PhDs und Postdocs. Und drittens erhält man die Möglichkeit, die eigene Forschungsarbeit entweder an der Georgetown University oder der New York University zu präsentieren. Das ist vor einem akademisch anspruchsvollen Publikum herausfordernd, aber auch sehr bereichernd. Und zu guter Letzt findet das Programm natürlich in den USA statt, die man während zehn Tagen auch ausserhalb dieser Anlässe aus unterschiedlicher Perspektive kennenlernt. 

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Seminar 2024 in Georgetown

Neben dem US Seminar bietet die Summer School ja noch sehr viel mehr. Was wird den Studierenden zusätzlich noch geboten?  
In erster Linie: ausgezeichnete Lehre. Die Summer School umfasst ein ganzes Portfolio von Veranstaltungen, die Professoren und Professorinnen unserer U.S. Partner-Universitäten auf Bachelor-, Master- oder Doktoratsniveau hier bei uns an der Fakultät anbieten. Die Kurse finden im Juli und August jeweils über zwei Wochen in konzentrierter Form statt. Unsere Studierenden haben in diesen interaktiven Veranstaltungen (15 bis 25 Teilnehmerinnen) die Möglichkeit, Einsicht in Themen zu gewinnen, welche von renommierten Forschern und Forscherinnen aus den USA aus erster Hand vermittelt und diskutiert werden. Dabei geht es zu einem wichtigen Teil darum, dass Themen besprochen werden, die bei uns (noch) nicht bedeutend sind oder regulatorisch anders gehandhabt werden. Ein Beispiel ist der Masterkurs von Prof. John Mayo (Georgetown University) mit dem Titel: «Tech Companies: Business Strategies and New Global Policy Tensions» -- ein Thema, das bei uns erst langsam relevant wird. Auch das Thema Crypto-Währungen wurde von Prof. Yermack (New York University) bereits 2018 im Rahmen seines Kurses «Law and Finance» in der Summer School gelehrt. Damals hat sich hierzulande noch kaum jemand ernsthaft mit dem Thema befasst. Vielleicht nicht zuletzt deshalb, hat sich die Fakultät, was dieses Thema betrifft, sehr schnell entwickelt. Heute haben wir mit den Professoren Aleksander Berentsen und Fabian Schär international sehr renommierte Experten in unseren eigenen Reihen.

Die Summer School trägt den Titel: Law, Business and Economic Policy». Welche Themen verbergen sich hinter diesem Titel und für welche zukünftigen Karrierewege ist das besonders interessant?
“Law and Economics” war der Ursprung unserer vor mehr als 20 Jahren gegründeten Summer School. Man versteht darunter ein in den USA schon früh entwickeltes Gebiet innerhalb der Ökonomie, welches versucht die Existenz von Institutionen wie Unternehmen zu erklären und besser zu verstehen. Damit verbunden sind die Entstehung der Vertragstheorie und die Vergabe der Nobelpreise in Ökonomie an Pioniere wie Ronald Coase (1991) sowie an Elinor Ostrom und Oliver Williamson (2009). Das Gebiet impliziert auch eine Verknüpfung der im deutschsprachigen Raum viel zu lange als getrennt zelebrierten Bereiche «Betriebswirtschaftslehre» (BWL) und «Volkswirtschaftslehre» (VWL). Mit dem Titel «Law, Business and Economic Policy» hat sich die Summer School auf die Fahne geschrieben, die Bereiche so zu verschmelzen, dass sie den Studierenden für ihre künftige Tätigkeit exzellente Grundlagen vermitteln – sei dies als Manager in international tätigen Unternehmen, als Expertinnen in Verbänden und beim Staat oder als Wissenschaftler an Hochschulen.  

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Prof. Jensen, Seminar in Basel

In der Schweiz scheint dieses Angebot ziemlich einzigartig, täuscht dieser Eindruck?
Er täuscht nicht! Das Gebiet «Law and Economics» ist zwar auch an anderen Universitäten bekannt. Einzigartig ist bei uns aber die explizite Verbindung mit dem Bereich «Business» und die Internationalität, auf Basis derer das Gebiet bei uns angeboten und abgedeckt wird: Die Möglichkeit hier in Basel bei renommierten U.S. Professoren und Professorinnen zu lernen und natürlich das U.S. Seminar.  Am kommenden 11. Juli, um 17:15, diskutieren wir dieses Thema übrigens an einem öffentlichen Anlass zu Ehren von Prof. Geoffrey Miller (NYU Law School). Prof. Miller hat an der University of Chicago vor Jahrzehnten den Bereich «Law and Economics» gegründet und bietet bei uns in der Summer School seit mehr als 20 Jahren den Kurs «Fundamentals of Law and Economics» an. Im Sommer 2024 wird er nun emeritiert.

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Verzahnung von Forschung und Lehre 

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät legt grossen Wert auf eine enge Verbindung von Forschung und Lehre. Aktuelle Forschungsergebnisse der Professorinnen und Professoren fliessen in den Unterricht ein und umgekehrt können engagierten Diskussionen in Seminaren auch Forschungsarbeiten anstossen. Die Summer School ist in dieser Hinsicht besonders fruchtbar. Die Fakultätsmitglieder pflegen einen aktiven Forschungsaustausch mit den internationalen Gastprofessoren, es gibt gemeinsame Forschungsseminar und auch gemeinsame Forschungsprojekte. Ein aktuelles Beispiel ist die Zusammenarbeit der Professoren Jeffrey Macher (Georgtown University) und Rolf Weder (Universität Basel und CIEB) sowie Dr. Christian Rutzer (CIEB) zum Thema Innovation (siehe Innoscape.ch).

Im April 2024 wurde ein neues Papier der drei Autoren zum Thema disruptive Patente in der internationalen Zeitschrift «Research Policy» publiziert. Die Uni-News berichtete:

https://www.unibas.ch/de/Aktuell/News/Uni-Research/Forschung-hat-nichts-von-ihrer-Innovationskraft-verloren    

 

 

 

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International Renommierte Gastprofessoren 

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Sponsoren

Die Summer School wird durch die grosszügige Unterstützung von zwei privaten Sponsoren ermöglicht.

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät bedankt sich ganz herzlich bei:

Dr. Hans-Heiner Zaeslin und Frau Claudine Zaeslin-Bustany

sowie bei

Dr. Rudolf Maag.

Ohne das langjährige, uneigennützige und grosszügige Engagement dieser Förderer wäre die Summer School nicht entstanden.