FV-90 | The Importance and Characteristics of Patent for Innovation in the Chemical-Pharmaceutical Industry

Prof. R. Weder, Dr. D. Filimonovic, Th. Gerber

Aussenwirtschaft und Europäische Integration

Ursprünglich war die Idee, dieses Forschungsprojekt im 2021 zu beginnen und bis zum Frühjahr 2022 abzuschliessen. Aufgrund des prioritären Abschlusses der Dissertation durch Thomas Gerber im Sommer 2021 und inhaltlicher Schwierigkeiten im Projekt, hat sich das Projekt verzögert. Gleichzeitig ist darauf hinzuweisen, dass 80% der Budgets für die weitere Bearbeitung des Projektes noch zur Verfügung stehen.

Ziele des Projektes
Ziel des Projektes ist es, die Frage der Innovationskraft bei neuen Erfindungen/Innovationen hinsichtlich ihres Patentschutzes («more or less open patents») zu untersuchen. Diese Frage soll aufgrund einer  historischen Betrachtung und Analyse des fehlenden Patentschutzes der Schweiz im 19. Jahrhundert (Teil I) sowie anhand einer empirischen Untersuchung von Patentdaten (Teil II) behandelt werden.

Realisierte Schritte
Das Projekt hat mit einer umfassenden Literaturrecherche und ersten Schritten hinsichtlich der Aufbereitung des Datensatzes begonnen. Gewicht wurde in dieser ersten Phase auf Teil I gelegt, d.h. auf die historische
Betrachtung des fehlenden Patentschutzes in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Die durchgeführte Literatur- und Quellenrecherche konnte kürzlich abgeschlossen werden und wird derzeit in einem Bericht verarbeitet.
Die empirische Untersuchung der Patentdaten (Teil II) erfolgte im Rahmen der Analyse eines ersten Subsamples mit rund 3500 Patenten (von insgesamt rund 8 Millionen Patenten). Für diese Patente, welche sich über verschiedene Technologien und Industrien verteilen, vergleichen wir die Zitierungen in den Jahren vor dem von uns geschätzten Ablaufdatum eines Patentes mit den Zitierungen in den Jahren nach dem Ablauf des Patentes.

Ergebnisse
Erste Ergebnisse zu Teil I des Projektes lassen vermuten, dass die Auswirkungen eines Patentschutzes auf die Innovation kontrovers diskutiert und bewertet wurden. Dies gilt für die Innovation auf allen Stufen. Die Gründe werden derzeit zusammengefasst. Erste Ergebnisse zu Teil II implizieren, dass zumindest in einzelnen Technologiebereichen die Zahl der Zitierungen von Patenten nach dem Ablauf eines Datums signifikant höher ist. Die nächsten Schritte im Projekt bestehen nun darin, diese Beobachtungen zu präzisieren und richtig zu interpretieren. Dazu müssen wir die Beweggründe für Patentzitierungen noch besser kennen
und die neue Literatur zur Bedeutung von Patenten im Innovationsprozess auf verschiedenen Stufen aufarbeiten.