
Nach dem Nein des Ständerats wirds eng für die geplante Verbindung Basel–Malmö. Dabei zeigt eine Studie: Schon mit 20 Franken Subvention pro Ticket könnte der Nachtzug-Marktanteil steigen.
Bezug auf aktuelle Studie von Beat Hintermann, Jakob Roth und Laura Schwab, "Mode Choice for Leisure Travel in Europe: Simulating Future Transport Policies":
Studie sieht Potenzial für Nachtzüge aus der Schweiz
Eine neue Studie der Universität Basel, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt, kommt zu einem ähnlichen Schluss. Darin liessen die Autoren 1073 Personen in der Schweiz ihr Verkehrsmittel für eine Ferienreise von rund 700 Kilometern auswählen. Zur Wahl standen Auto, E‑Auto, Zug, Nachtzug und Flugzeug.
Fazit: Bereits ab einer Subvention von 20 Franken pro Ticket würden deutlich mehr Reisende den Nachtzug nehmen. Die Einführung einer Abgabe auf Flugtickets in Höhe von 30 Franken – eine Verteuerung – würde diesen Verlagerungseffekt hin zum Nachtzug weiter verstärken.
Heute liegt der Marktanteil der Nachtzüge als Reisemittel auf dieser Distanz bei nur 1 Prozent. Rund 49 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nehmen das Auto, 36 Prozent fliegen, und 13 Prozent wählen einen Tageszug. Mit besseren Rahmenbedingungen könnten Nachtzüge jedoch gemäss Studie ihren Marktanteil auf bis zu 20,7 Prozent steigern. Jeder Fünfte würde also gerne mit dem Nachtzug fahren.
Um das zu erreichen, braucht es gemäss der Studie in erster Linie günstigere Ticketpreise, viel mehr Kapazität im Schienennetz und mehr Reisekomfort. Ein Schlafabteil statt eines Sitzwagens etwa erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass jemand den Nachtzug wähle, deutlich. Die Reisezeit hingegen spiele beim Nachtzug eine deutlich weniger wichtige Rolle als beim Flugzeug.
Zum Paper: Mode Choice for Leisure Travel in Europe: Simulating Future Transport Policies
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