Erfahrungsbericht von Paola Vicaria

Ich hatte das Glück, ein Semester lang an der Grand École Sciences Po in Paris studieren zu dürfen. Im Ganzen hielt ich mich von Ende Januar bis Anfang Juni 2014 in Paris auf. Ich zähle diese Erfahrung zu einer der lehrreichsten und spannendsten in meinem Leben.

Die Universität war ein kompletter Kontrast zu der Uni Basel. Sie war viel persönlicher und gleichzeitig wurden aktive Mitarbeit sowie eigene Meinungen erwartet. Gruppenarbeiten und Präsentationen gehörten zum Alltag. Die Endprüfung selber machte meistens nur einen kleinen Teil der Endnote aus.

Andererseits empfand ich das Niveau an der Universität als tiefer, obwohl diese als Eliteuniversität gilt. Der mathematische Inhalt fehlte mir, dafür standen politische Themen mehr im Vordergrund. Vorlesungen konnte man auf Französisch und Englisch belegen, wobei das Englischniveau nicht immer das Beste war. Dadurch, dass häufig Austauschstudenten die englischen Veranstaltungen besuchten, war das Vorlesungsniveau auch geringer als bei den französischen Vorlesungen.

Mit den Einwohnern von Paris Kontakt zu knüpfen war schwieriger als ich mir vorgestellt hatte. Dafür lernte ich umso mehr internationale Leute kennen, aus allen möglichen Ecken der Welt. Mit einigen habe ich enge Freundschaften geknüpft.

Die Stadt ist sehr lebendig und man kann unglaublich viel erleben. Nicht zu unterschätzen ist der Aufwand eine Wohnung / WG zu finden. In Frankreich werden alle Studenten vom Staat mit der so genannten CAF unterstützt. Man sollte sich genau über die Bedingungen der CAF in Frankreich informieren, sodass man die Unterstützung auch sicher erhält, was bei mir nicht der Fall war. Weiterhin ist der administrative Aufwand sowohl mit der Universität, als auch mit den restlichen Alltagserledigungen erheblich.

Paris ist jedem zu empfehlen! Eine unglaubliche Stadt mit extrem vielen Seiten welche ich immer als Teil von mir tragen werde. Mein einziger Tipp: nehmt euch viel Zeit für die Organisation vor und nach dem Aufenthalt und macht bei Erasmusausflügen unbedingt mit.