Erfahrungsbericht von Sebastian Krebs
Ein Auslandsemester ist eine tolle Chance, einmal eine Zeit lang im Ausland zu studieren und zu leben. Ich habe mich zu Beginn des 3. Semesters damit befasst, denn mir haben Kollegen nur Positives berichtet, die schon in Asien im Austausch waren.
Das Mobility Office oder das WWZ Studiendekanat unterstützen solche Vorhaben und sind bei der Vorbereitung eine grosse Hilfe. Jedoch ist es so, dass es eine Weile dauert, bis der Bewerbungsprozess in Basel und dann auch noch an der Partneruni abgeschlossen ist. (Ich musste beispielsweise zweimal neue Passfotos machen, da der Hintergrund nicht ganz weiss war). Dies kommt aber natürlich immer auf das jeweilige Land an, indem man studieren möchte.
Ähnlich wie vielerorts in Asien, ist auch das Unisystem in Seoul, Südkorea nach amerikanischem Vorbild. Klassenunterricht und Anwesenheitskontrollen gehören genauso dazu, wie Präsentationen und Midterms (Zwischenprüfungen nach der Hälfte des Semesters). Der grosse Vorteil dieses Systems ist, dass sich die Gewichtung gut aufteilt und die Endprüfungen z.B. noch 30% der Note ausmachen. Es ist auch so, dass die europäischen Studenten generell wenig Mühe mit dem Stoff haben, denn es gilt eher „Quantität vor Qualität“. Auch hat man meist genügend Zeit unter dem Semester und an Wochenenden Ausflüge in umliegende asiatische Weltstädte zu machen (Ich ging beispielsweise nach Tokyo und Hongkong).
Bevor man sich für ein Auslandsemester entscheidet, empfiehlt es sich abzuklären, ob die Gastuni Vorlesungen in Englisch anbietet und wie viele Credits man angerechnet bekommt und wie viele für Austauschstudenten maximal möglich sind. Sobald man dann vor Ort seine Fächer belegt hat, sollte man die dem Studiendekanat mitteilen, damit dieses abklären kann, ob dir alle Credits angerechnet werden. Machst du das, ist die Creditanrechnung bei der Rückkehr nur noch Formsache.
Abschliessend kann ich jedem ein Auslandsemester, egal wo, nur empfehlen. Man lernt so viele Leute aus unterschiedlichen Ländern kennen. Man lernt, wie es ist im Ausland zu leben und in einer Fremdsprache zu studieren. Klar weiss man am Anfang ja nicht, was einem erwartet und man ist sich vielleicht etwas unsicher – das war ich auch. Aber nach und nach fühlt man sich wie zuhause, auch in einer asiatischen Grossstadt. (Seoul hat rund 11 Mio. Einwohner und ist zusammen mit Incheon das zweitgrösste Ballungsgebiet der Welt, ca. 24 Mio. Einwohner).
Also braucht es schlussendlich die Bereitschaft, die zusätzlichen administrativen Aufgaben (Visum, Motivationsschreiben etc.) im Vorfeld zu erledigen, sowie eine gute Portion Neugier. Denn ein Austauschsemester ist nicht nur etwas Tolles für die Uni, sondern auch fürs Leben.