Themenvorschläge für wissenschaftliche Arbeiten
Gewisse Themen eignen sich primär für Arbeiten auf Masterniveau, da sie eine relativ hohe technische Kompetenz (Verstehen von Modellen und empirischen Analysen) verlangen. Grundsätzlich kann aber jedes Thema im Rahmen des Bachelorstudiums, des disziplinären Masterstudiums oder auch eines interdisziplinären Masterstudiums bearbeitet werden. Die Voraussetzung ist, dass die Studierenden mindestens eine Grundlagenveranstaltung im Bereich Aussenwirtschaft (insbesondere im Bereich Reale Aussenwirtschaft) und/oder Europäische Integration belegt und bestanden haben.
Neuere Themen
1. Zugang der EU-und EWR-Mitglieder zum Binnenmarkt: Idee und Wirklichkeit
Zwei Fragen stehen im Zentrum. Erstens, gelten für alle EU-Mitglieder dieselben Regeln für den Binnenmarktzugang? Zumindest vorübergehend dürften Unterschiede bestehen (z.B. bezüglich der vollen Personenfreizügigkeit), gibt es aber auch permanente Unterschiede in der zur Anwendung kommenden Regeln? Zweitens, gibt es Unterschiede bei der Durchsetzung von Regeln, welches in der Realität zu einem ungleichen Zugang führt? Und wie sieht dies bei den EWR-Mitglieder aus (z.B. welche Ausnahmen haben welche Mitglieder erfolgreich verhandelt?)?
2. Zugang von Drittstaaten zum EU-Binnenmarkt: Eine Analyse der verschiedenen Abkommen
Zwei Fragen stehen hier im Zentrum: Erstens, welche Abkommen zwischen der EU und Drittstaaten gibt es, welche einen Zugang zum Binnenmarkt beinhalten? Zweitens, welche Unterschiede bestehen zwischen diesen Drittstaaten in Bezug auf den Zugang zum Binnenmarkt? Bei der Beantwortung der zweiten Frage soll, wenn möglich, auch untersucht werden, welche weiteren Bereiche der wirtschaftlichen oder politischen Integration in den Abkommen geregelt sind.
3. Kapitalintensive Dienstleistungen in der Japanischen Wirtschaft und Gesellschaft?
Japan wird nachgesagt, dass es seit Jahrzehnten eine relativ restriktive Immigrationspolitik verfolgt. Gleichzeitig scheint die Überalterung der Gesellschaft relativ ausgeprägt zu sein. Dies führt zu starken Anreizen, bei Dienstleistungen (z.B. im Gesundheitswesen) Arbeit durch Kapital zu substituieren. In dieser Arbeit kann entweder diese These überprüft werden (sind Dienstleistungen im Vergleich zu anderen Ländern in Japan kapitalintensiver (findet man z.B. mehr Maschinen und Roboter in Restaurants, Spitälern oder Altersheimen?). Oder die Arbeit konzentriert sich auf eine bestimmte Branche (z.B. das Gesundheitswesen) und zeigt explizit auf, wie die Leistung bzw. die Wertschöpfung dort im Vergleich zum Beispiel zur Schweiz erfolgt. In beiden Versionen gilt es, diese Analyse auf einer einfachen theoretischen Grundlage aufzubauen, wozu ich gerne Input gebe. Siehe auch den NZZ-Beitrag vom 28. Januar 2023 „Japan braucht Babys und Ausländer“ (link).
4. Die Entwicklung der Geschäfte an der "freien Strasse" in Basel: Erklärung und Bewertung
Viele Beobachter der langfristigen Entwicklung des Angebotes an der "Freien Strasse" in Basel bemängeln, dass die Qualität und die Vielfalt abgenommen hat. Die Frage ist, ob dies stimmt und, wenn ja, wie dies erklärbar ist. Es ist möglich, dieses Thema auch etwas breiter anzugehen. Angebot in Basel im Vergleich zu demjenigen in anderen Städten. Als theoretische Grundlage dienen Ansätze aus der Mikroökonomie, der Industrieökonomie oder auch aus den Bereichen "International Business" oder "International Trade". Die Digitalisierung dürfte einen gewissen Einfluss haben, allenfalls die Zusammensetzung der Käuferinnenschaft in Basel im Vergleich zu Städten wir ZH. Unter Umständen auch die Eigentumsstruktur von Immobilien. Interviews mit Exponenten könnten eine interessante Grundlage bilden.
5. Die Bürgerinitiative in der EU: Erfahrungen und Bewertung
Die Bürgerinitiative wurde als direkt-demokratisches Instrument gepriesen. Eine erste Bewertung vor der Lancierung habe ich zusammen mit Herbert Grubel 2012 vorgenommen (link). Wie ist die dortige theoriebasierte Kritik vor dem Hintergrund der gemachten Erfahrungen zu bewerten? Interessant wäre, dies anhand konkreter Beispiele zu analysieren.
6. EWR-Beitritt der Schweiz aus heutiger Sicht: eine politisch-ökonomische Analyse
Aufgrund der derzeitigen Schwierigkeiten im wirtschaftlichen und politischen Verhältnis der Schweiz und der EU stellt sich die Frage, welche Probleme ein EWR-Beitritt der Schweiz heute lösen würde (z.B. Horizon Europe) und wie diese Alternative zum bilateralen Weg generell zu bewerten ist. Als theoretische Basis dürften die Handelstheorie sowie die Theorie des fiskalen Förderalismus interessante Ansatzpunkte liefern.
7. Umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und der EU nach dem Vorbild von CETA?
Darstellung des Inhaltes von CETA. Anwendung auf das Verhältnis Schweiz-EU. Vergleich mit den bilateralen Verträgen der Schweiz und der EU. Analyse der Vor- und Nachteile. Als theoretische Basis könnte mein Artikel mit Beat Spirig (2008) (To Wait or Not to Wait) (link) dienen.
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